Mikroplastik in Kosmetik – ein klarer Blick auf einen kleinen Stoff

Mikroplastik in Kosmetik – ein klarer Blick auf einen kleinen Stoff

von Clara von Mildaria Labs

Manchmal beginnt es mit einem einfachen Moment: Du drehst eine Creme in der Hand, lässt den Blick über die Inhaltsliste wandern – und stößt auf Begriffe wie Polyethylene oder Nylon-12.
Unauffällig, technisch. Und doch entsteht die Frage: Passt das zu der Art von Pflege, die ich mir wünsche?

Dieser Artikel soll Orientierung geben.

Was bedeutet Mikroplastik in der Kosmetik?

Unter Mikroplastik versteht die EU feste, unlösliche, synthetische Polymerpartikel, meist kleiner als fünf Millimeter. In der Kosmetik wurden sie früher eingesetzt, unter anderem:

  • als Peelingkörper
  • als Texturgeber
  • zur Stabilisierung
  • für ein glattes Hautgefühl

Typische INCI-Bezeichnungen sind:

  • Polyethylene (PE)
  • Polypropylene (PP)
  • Polymethyl Methacrylate (PMMA)
  • Nylon-6 / Nylon-12
  • Polyurethane
  • Acrylates Copolymer (kontextabhängig)

Wichtig:
Nicht jeder „Poly-“ Begriff ist automatisch Mikroplastik. Entscheidend sind Form, Löslichkeit und Persistenz.

Die Bewertung hierzu orientiert sich u. a. an Empfehlungen des SCCS, CIR und der EU-CosIng-Datenbank.

Warum spielt Mikroplastik eine Rolle?

Auf der Haut selbst wirken viele dieser Partikel funktional, aber unauffällig.
Relevanter ist, was nach dem Abwaschen passiert.

Feste Mikroplastikpartikel:

  • lösen sich nicht auf
  • sind schwer biologisch abbaubar
  • können in Kläranlagen teilweise zurückbleiben
  • können langfristig in Gewässern oder Sedimenten persistieren

Forschung zeigt, dass diese Stoffe sich in verschiedenen Umweltbereichen anreichern können – nicht akut gefährlich, aber langfristig präsent. Genau deshalb setzt die EU zunehmend auf strengere Regulierungen (z. B. Verordnung (EU) 2023/2055).

Natürliche Alternativen

In vielen Formulierungen lassen sich feste Mikroplastikpartikel problemlos ersetzen.
Beliebte Alternativen:

  • fein gemahlene Pflanzenbestandteile
  • Fermentkomplexe
  • Enzyme
  • natürliche Stärken
  • Zellulose-basierte Partikel

Sie glätten die Haut sanft, ohne synthetische Rückstände.
Moderne Naturkosmetik — und hochwertige, minimalistische Marken — nutzen diese Optionen nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch aus ästhetischer Überzeugung.

Unsere Haltung bei Mildaria Labs

Bei Mildaria Labs arbeiten wir konsequent mikroplastikfrei.
Nicht aus Trendgründen, sondern weil wir Formulierungen bevorzugen, die:

  • klar und reduziert sind
  • sich harmonisch in die Hautpflegeroutine einfügen
  • Natürlich oder naturnah sind
  • ohne synthetische Polymere sind

Unsere Zutaten stammen überwiegend aus Pflanzen, Fermentationsprozessen oder biobasierten Quellen – sorgfältig ausgewählt, funktional begründet, ohne unnötige Füllstoffe.

Es geht nicht um Perfektion.
Sondern um bewusste Entscheidungen.

Mikroplastik verschwindet nicht.

Darum gehört es nicht in Formulierungen, die klar, reduziert und verantwortungsvoll sein wollen.

Pflege kann hochwertig sein und gleichzeitig konsequent.

Quellen

  • CIR (Cosmetic Ingredient Review)
  • SCCS – Scientific Committee on Consumer Safety
  • EU CosIng – Offizielle Datenbank für INCI-Namen und regulatorische Klassifizierungen
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